Alle Artikel in: Gefühlte Realität

2020- Was war das bitte für ein Jahr?!

What a year this have been?! Wie geht es dir, wenn du auf das letzte Jahr zurückblickst? Es ist nicht unüblich, im Dezember, wenn das laufende Jahr sich seinem Ende zuneigt, noch einmal Revue passieren zu lassen, was sich alles ereignet hat. Auch ich reflektiere gern noch einmal, welche Erlebnisse mich besonders geprägt, erfreut oder bewegt haben. Ganz, ob positiv oder negativ bewertet. Ein Rückblick, eine Bilanz des fast vergangenen Jahres sozusagen. Dabei bediene ich mich auch gerne an Stift und Papier, um in der Zukunft erneut schauen zu können, was in meinem Leben passiert ist, welche Veränderungen sich im Innen und auch im Außen vollzogen haben. Das ist auf verschiedenen Arten hilfreich für mich. Zum einen ist es eine wunderbare Art Dankbarkeit und Achtsamkeit zu praktizieren. Zum anderen bewahre ich so Erinnerungen, welche ich irgendwann einmal mit meinen Kindern und Enkeln teilen kann. 2020 war und ist eine Herausforderung Seien wir ehrlich, für fast keinen von uns war dieses Jahr ein Jahr wie jedes andere. (Aber wann sind sie es überhaupt?)       …

Notfallkoffer für die Seele

Der „Notfallkoffer“ für die Seele in kritischen Zeiten

„Krisen sind Veränderungen und rufen Veränderungen hervor. Kein Mensch kann Krisen vermeiden. Entscheidend ist,  ob sie und wie sie bewältigt werden.“ (U.Baer, 1999) Seit einigen Tagen erst herrscht hier in Deutschland ein ziemliches Chaos. COVID 19 lähmt nicht nur unser gesellschaftliches, öffentliches Leben. COVID 19 lähmt auch mich. Der Einfluss des Virus ist trotz der kurzen Zeit schon immens. Ich spüre wie stetig Sorge und Panik in mir hochkriechen, weil diese Situation gleichzeitig ungewohnt und verunsichernd ist. Sorge um die Gesundheit meiner Familie, Eltern und Freunde. Und Sorge darüber, was dieser Ausnahmezustand mit und aus unserer Gesellschaft macht. Für Menschen, die auch im „normalen“ Alltag unter ihren psychischen Erkrankungen leiden, kann die derzeitige Situation nicht nur zur Zerreißprobe werden, da gewohnte, stabilisierende Strukturen weg brechen und soziale Isolation noch mehr isoliert, als es die gelebte psychische Krankheit ohnehin schon tut. Schlimmer. Die momentanen Umstände können schlichtweg zu einer psychischen Krise führen. Für mich selbst bedeutet mein Beruf im Krankenhaus zwar Struktur, da aber der direkte Kontakt mit (Risiko-) Patienten besteht, sorgt dieser Alltag nur bedingt …

über die wir nicht sprechensymptome psychischer Erkrankungen

9 Symptome psychischer Erkrankungen, über die wir nicht sprechen

Ein Leben mit Depressionen, einer Angststörung, mit emotionalen Instabilität oder mit einer Essstörung ist von vielen Merkmalen geprägt. Zum einen gibt es die Symptome, die man in den medizinischen Definitionen der Erkrankung aufgelistet findet. Doch es gibt auch Dinge, die mit einer psychischen Erkrankungen einhergehen, über die wir nicht so gern sprechen. Doch Ihren Einfluss auf unser tägliches Leben können wir nicht leugnen, denn er ist immens. Genau aus diesem Grund möchte ich hier darüber schreiben. Warum fällt es so schwer darüber offen zu reden? Weil es sich anfühlt, wie ein Geständnis. Wie das Aufzeigen eines oder mehrerer eigener Makel. Als wäre die Diagnose einer psychischen Dysfunktion nicht schon Makel genug. Hier findest du also eine Auflistung (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) der Symptome, über die wir nicht gern sprechen. 1. Grundloses Weinen Die Tränen fliessen, plötzlich und scheinbar ohne Grund. Etwas „belangloses“ wie das Marmeladenbrot, welches mit der Marmeladenseite auf den Boden fällt, kann dazu führen, dass du in Tränen ausbrichst. Du hast stets das Gefühl, deine Tränen warten nur auf den Moment, in dem sie …

Yin Yoga Detox Workshop mit Frances im Ashtanga Yogaloft Leipzig

  Kennst du das…du kommst in einen Raum und es duftet herrlich? Zum Beispiel nach Zitronengras. Du schaust dich um und suchst nach der Quelle des Duftes. So ging es  mir vor einigen Wochen. Ich ahnte es schon und dann sah ich den kleinen Difussor auf der Fensterbank stehen und musste schmunzeln. Denn auch in meinem Wohnzimmer steht ein Exemplar, die es meines Wissens nach leider noch nicht plastikfrei gibt, und beduftet uns. „Wie zuhause“ dachte ich und mein Wohlfühllevel stieg sofort . Mmmmhhh….wie das hier duftet. Wo war ich eigentlich? Im Ashtanga Yogaloft hinter dem Westwerk. Warum war ich da? Frances gab einen Yin Yoga Detox Workshop. Ich praktiziere schon seit einigen Jahren Yoga. Mehr oder weniger regelmäßig. Ich bin Autodidakt und mach mein Yoga gern daheim für mich. Da ich mir jedoch für dieses Jahr (und auch für die folgenden Jahre, ach sagen wir einfach für den Rest meines Lebens) vorgenommen habe, mich mehr und bewusster um mich selbst zu kümmern dachte ich, es könnte nichts schaden, mal einen Workshop zu besuchen. Zumal ich …

5 Wege gut mit Wut umzugehen

Wut, dieses brennende, feste, stechende Ding in mir, welches mir das Gefühl gibt, gleich zu explodieren. Gehört zu mir, wie es auch zu dir gehört. Wut ist eine der Emotionen, die wir Menschen zu fühlen imstande sind. Wie gut! Denn Wut setzt ungeheure Kraft frei, Wut ist pure Energie. Wenn man aber nicht gelernt hat, diesem Gefühl Raum zu geben, es zu spüren ohne sich schlecht dabei zu fühlen, führt Wut in den meisten Fällen zu Konflikten, zerstörten Gegenständen oder auch Krankheiten.  Wie ich auch in meinem Artikel „Tut Wut Gut?“ erwähnt habe, ist uns oft schon als Kindern beigebracht worden, daß Wut ein negatives, unangebrachtes Gefühl ist.  Ein Beispiel: Mutter und Kind sind im Supermarkt. Das Kind entdeckt etwas, das es haben will. Sagen wir, eine Süßigkeit. Mama lehnt ab. Das Kind bekommt einen roten Kopf, ballt die Fäuste und fängt an zu schreien. Die anderen Besucher schauen sich nach der Szene um, schütteln die Köpfe. Mama fühlt Ärger, weil das Kind protestiert. Sie wird unruhig. Und sagt Sätze, wie : Hör auf wütend …

Tut Wut gut?

Neulich schickte mir meine jüngste Tochter eine WhatsApp Nachricht mit einem Sticker. Zu sehen war eine weibliche Person, die wütend das Gesicht verzog. „Mama, das bist du, wenn du wütend bist.“ schrieb sie. Erst musste ich grinsen und dachte so etwas wie : Ach dieses Kind. Dann fühlte ich mich unangenehm berührt, ich fühlte mich ertappt. Was war da los? Wütend zu sein, sich zu ärgern ist doch ein normales Gefühl. Ein Gefühl, das wir alle kennen und fühlen. Sollte man meinen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Wut ist ein negatives Gefühl. Negative Gefühle sind in unserer Gesellschaft nicht gern gesehen. Im Christentum gilt Zorn Wut sogar als Todsünde. So neigen wir Menschen dazu, negative Gefühle wegzuschieben, zu unterdrücken. Mir persönlich macht Wut oft auch Angst. Die Wut anderer Menschen, aber auch  meine eigene. Aus Wut entstehen Konflikte. Mit Konflikten kann ich gar nicht gut umgehen. Konflikte müssen vermieden werden. Konflikte können zu einem schmerzhaften Kontrollverlust führen. Konflikte führen zu Ablehnung. Diese z.T. unbewusste Überzeugung beruht auf meiner Prägung als Kind und meiner Erfahrung im …

Von Giraffen und Wölfen oder Die Kunst des Kommunizierens

„Es gilt das gesprochene Wort“ ist der Titel eines Filmes, den ich nicht gesehen habe. Obwohl ich kurz darüber nachdachte. Aber die Triggergefahr schien mir zu hoch, weshalb ich den Gedanken verwarf. Der Titel an sich blieb noch eine Weile in meinem Kopf hängen und ich begann nachzudenken, was dieser Satz „Es gilt das gesprochene Wort“ für mich ausdrückt.  Ich begann zu interpretieren. Ich bin eine Wortliebhaberin. Geschrieben und gesprochen. Alles schön. Ausdruck, Artikulation schmücken und untermalen. Worte werden zum Genuss. Worte werden zu Kunst. Worte sind aber auch der alltägliche Weg, über den wir den Großteil unserer Verständigung bewältigen.                                                                                      Kommunikation ist eines der wichtigsten Werkzeuge im Umgang miteinander.Erst vor ein paar Tagen ist mir wieder bewusst geworden, wie mächtig sie ist. Worte allein sind schon mächtig. Aber auch die Art und Weise, wie …

Diese Nächte

Diese Nächte. Wenn meine Gedanken ihren Weg nehmen.Ich spüre, wie Reue und Bedauern in mir aufsteigen, wie sauerer Magensaft.Es brennt im Hals, das Schlucken schmerzt. Der Geschmack lässt mich das Gesicht verziehen. Wenn ich zurückblicke. Wenn ich erinnere, wie meine Tochter, wie meine Töchter aufwachsen.Sie erleben eine Mutter, die unglaublich liebt. Gleichzeitig war ich an so vielen dunklen Orten, dass es niemandem verborgen bleiben kann. Am allerwenigsten ihnen.Ich wünschte, ich könnte Ihnen all das geben, was ich vermisst habe. Was ich nicht verstanden habe. Doch das kann ich nicht. Wenn die Dunkelheit kommt, dann macht mir das Angst. Meiner Kinder wegen.Ich verwandele mich in eine Person, die ich nie sein wollte. Die ich niemandem zeigen möchte. Ich trage Schmerz in mir. Es ist alter Schmerz. 15.04.2019

Wenn das Leben dich zu Pausen zwingt

  Leben ist, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben.   -Henry Miller- Gibt es jemanden, dem dieses Zitat nicht geläufig ist? Ich meine ja, es gehört zu einem der (abgedroschenen) sehr geläufigen Exemplare. Wahrscheinlich, weil so viel Wahrheit darin steckt. Ich musste diese Erfahrung (nicht zum ersten Mal, aber wir vergessen oder verdrängen ja so gern) in den letzten Wochen machen. Also ich habe es gelebt, dieses Zitat. Vorgenommen hatte ich mir, jede Woche einen Artikel für meinen Blog zu schreiben und zu posten. Als Puffer habe ich mich gedanklich auch mit einem Artikel aller 14 Tage angefreundet. Ich bin schließlich Mutter, Vollzeit- Krankenschwester, Partnerin und Geliebte, Stiefmutter, Freundin und ganz nebenbei stolpere ich häufiger über meine ganz eigenen Stolpersteine Depression und emotionale Instabilität mit allem was sie so mit sich bringen. Wenn ich das so schreibe, finde ich den Plan, wöchentlich einen Text mit 300 – 1000 Wörtern verfassen, welcher dann ja auch noch (m)einem Anspruch an einen solchen genügen soll, ganz schön mutig. Oder eher unrealistisch? “Pläne haben …

Mein Warum-Frau am Meer-Frei sein- Atmen

Das ist mein Warum

Warum mache ich das hier eigentlich? Warum erhebe ich jetzt die Stimme und den Stift, nachdem ich quasi schon ein Drittel meines Lebens einen anderen Weg gegangen bin? Was treibt mich an, mich  mit 42 Jahren hinzustellen und zu sagen: „Hey Welt, es gibt da etwas, über das wir reden sollten! Unbedingt! Jetzt! Wir haben schon viel zu lange gewartet!“  Wieso jetzt? Fast 30 Jahre nachdem die erste Diagnosestellung auf Depressionen hingedeutet hatte, knapp 30 Jahre nach der ersten Therapie?  Ich habe 2 leibliche Töchter und eine Stieftochter. Habe einen wunderbaren Mann. Arbeite  Vollzeit als Krankenschwester. Bin integriert in Familie und Freundeskreis. Ich kann sogar glücklich und fröhlich sein. Im Grunde hab ich es doch geschafft. Ich habe überlebt. Habe einen Weg durch das Leben als Betroffene in einer Gesellschaft, die noch immer Themen wie psychische Erkrankungen, Gewalt (psychisch, physisch, sexuell) gegen Frauen * und den Tod tabuisiert. Aber genau das ist der Punkt. Ich habe überlebt. Ich habe einen Weg gefunden.  That’s it. Nothing else. Ich habe einen Weg gefunden. Doch das reicht mir …