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Der Besuch

Die Melancholie ist zu Besuch.  Eine alte Bekannte, wir haben früher viel Zeit miteinander verbracht. Sie schaut immer mal vorbei, setzt sich zu mir und beginnt zu erzählen. Ich lasse sie kommen. Ja ich heiße sie willkommen, wenn sie denn mal da ist.  Warum auch nicht. Es würde keinen Sinn machen, so zu tun, als nähme sie mich nicht an der Hand, um ein Stück mit mir zu gehen. Langsam schreiten wir….die Schritte fallen manchmal schwer….ihre Gangart ist mir fremd geworden. Sie spricht mit leiser Stimme und löst Knoten in meinen Gedanken, bringt sie in Schwung.  Sie öffnet Schubladen, während sie durch meinen Geist wandert. Sie tut, als wäre sie bei mir zuhause. Ich lasse mich ein auf ihr Gespräch. Ich hole Wein und mache Musik an. Sie lächelt, als sie mir ins Gesicht schaut. „Du schaust so traurig.“ „Das ist, weil du da bist. Dann wird mir immer ganz schwer ums Herz.“ sage ich. „Du hast wenigstens eins.“ sagt sie. Und so sitzen wir, die Stunden vergehen. Tränen laufen mir über das Gesicht, während …

Das ist dein Weg!

Du. Du hast ein Trauma erlebt. Du hast die Angst, den Schmerz und die Erinnerung bei dir. Immer. Doch unser Gedächtnis gönnt uns auch Pausen. Du hast einen Weg gefunden, mit dem Erlebten zu leben, weiterzuleben. Nach vorne zu blicken und zu gehen. Die Spuren lassen sich nicht verwischen. Aber du kannst lernen, sie zu lesen. Und loszulassen. Das Festhalten an Gefühlen wie Verzweiflung, Ohnmacht, Wut und Groll, ja, vielleicht auch Hass, raubt so viel Kraft und Energie. Wenn du loslässt, dann kannst du all diese Kraft für dich nutzen. Niemand hat das Recht, dich für deinen Weg der Akzeptanz und für deine Bewältigungsarbeit zu verurteilen. Niemand hat das Recht, in Frage zu stellen, wie du überlebt hast. Dies ist der Grund warum du heute hier bist. Niemand hat gesagt, es würde einfach werden. Aber wenn du deinen Frieden nach einem Trauma gefunden hast oder noch dabei bist, ihn zu finden solltest du dich nicht aufhalten lassen. Ratschläge. Mentale Unterstützung. Verständnis. Sind so wichtig und gut. Schuldgefühle erzeugen, Dir das Gefühl geben, dich ständig rechtfertigen …

Wenn heute einer dieser Tage ist

Es gibt Tage, an denen ich aufwache und sofort spüre, heute bin ich „Sensibelchen hoch 10“. Meist ist es ein Traum, der meine Ängste oder eine meiner größten Ängste thematisiert. Im Traum lebe ich quasi diese Angst, sie ist „real“, fühlt sich zumindest real an. Da ist dieser brennnende Knoten im Bauch. Wie diese Tage verlaufen ist nicht stets gleich. Und doch lässt sich ein Muster erkennen. An „sensibelsensiblen“ Tagen empfinde ich die Angst, zu versagen, nicht gut genug zu sein, verlassen zu werden als viel größer, präsenter und bedrohlicher als sonst. An diesen Tagen gibt es viel öfter Momente, in denen ich mich angegriffen, verwundbar und verletzt fühle. Der Wunsch, mich zu verkriechen ist sehr groß, um nicht zu sagen „omnipräsent“ . Das Wissen darum, dass dies nicht funktioniert, da man ja seinen alltäglichen Pflichten nachkommen muss und möchte, erzeugt nochmal Druck. Kurzum: Die Zündschnur ist kurz, die Haut ist dünn, die Negativkanäle sind offen (in beide Richtungen, nach innen und außen) und die Tränen warten nur darauf, kullern zu können. Was tun, an …

Entscheidungen

Gerade las ich einen Post über falsche und richtige Entscheidungen. Und jetzt beschäftigt mich die Frage, wer oder was eigentlich festlegt, ob eine Entscheidung falsch oder richtig ist? Gibt es überhaupt „falsche“ Entscheidungen? Jeden Tag, nahezu jeden Moment haben wir die Option zu wählen. Wir bestimmen die meiste Zeit selbst, wie unser Tag, wie unser Leben verläuft. Trinke ich Tee oder Kaffee am Morgen? Dusche ich abends oder morgens? Nehm ich den Bus oder das Auto? Gut….nicht alle Entscheidungen betreffen solche „banalen“ Dinge. Es gibt Momente, da geht es um mehr. Wir wählen eine Möglichkeit und diese bestimmt dann den weiteren Verlauf…unseres Tages, unseres Urlaubes unseres Lebensabschnitts. Manchmal geht es auch um mehr. Um existenzielles. Die Finanzen, die Wohnsituation, die Gesundheit. Doch am Ende des Tages ist es doch so, egal wie du dich entscheidest, du gewinnst immer, du lernst immer, du wächst immer. Daraus ergibt sich für mich, daß Entscheidungen vielleicht unbedacht, unklug sein können,aber nicht falsch.   (07.02.2019)

Zugfahren

Während die dunkle Landschaft an mir vorbei rauscht, tanzen die Regentropfen auf der Fensterscheibe. Getrieben vom Wind.Wer sind all diese Menschen hier im Zug. Wo wollen sie hin. Wer wollen sie sein?Seit Wochen kreisen meine Gedanken darum, was eigentlich meine Rolle in diesem, meinen Leben ist.Ich drehe mich um mich selbst, versuche alten Schmerz zu überwinden, alte Wunden zu heilen.                                                                                                                 Versuche mit dem, was mir widerfahren ist bis jetzt, im Hier und Jetzt, im Heute zurecht zu kommen. Und stolpere immer wieder.Das ist frustrierend. Das kann doch nicht alles gewesen sein. 28.01.2019

Vogel am Himmel

Ich bin noch hier!

Wie schnell kann denn bitte die Zeit vergehen? Schon wieder sind Wochen vergangen, in denen ich hier nichts geteilt habe. Aus verschieden Gründen. Alle hier aufzuzählen würde keinen Sinn machen. Ein ziemlich gewichtiger ist jedoch, dass ich mir nicht sicher war, wie dieses Format hier aussehen soll. Ich bin schlichtweg nicht der versierte und ausschließliche Artikelschreiber.               Oft sind es eher lose Gedanken, kurze Absätze, Randnotizen. Bisher habe ich es vermieden, sie hier zu veröffentlichen.                                               Ein Blog mit Mehrwert sollte doch anders aufgebaut sein. Oder? Gleichzeitig habe ich genau diese Dinge vor dem Blog immer geteilt. Und es gab/gibt Menschen die genau diese Stücke gern gelesen haben. Mit diesem Blog wollte ich einen Ort erschaffen, an dem ich all das, was in meinem Kopf herumschwirrt sammeln kann. An dem ich all das teilen kann, für die, die es interessiert. Mein Ort, an dem ich herzmutig sein …