Der „Notfallkoffer“ für die Seele in kritischen Zeiten
„Krisen sind Veränderungen und rufen Veränderungen hervor. Kein Mensch kann Krisen vermeiden. Entscheidend ist, ob sie und wie sie bewältigt werden.“ (U.Baer, 1999) Seit einigen Tagen erst herrscht hier in Deutschland ein ziemliches Chaos. COVID 19 lähmt nicht nur unser gesellschaftliches, öffentliches Leben. COVID 19 lähmt auch mich. Der Einfluss des Virus ist trotz der kurzen Zeit schon immens. Ich spüre wie stetig Sorge und Panik in mir hochkriechen, weil diese Situation gleichzeitig ungewohnt und verunsichernd ist. Sorge um die Gesundheit meiner Familie, Eltern und Freunde. Und Sorge darüber, was dieser Ausnahmezustand mit und aus unserer Gesellschaft macht. Für Menschen, die auch im „normalen“ Alltag unter ihren psychischen Erkrankungen leiden, kann die derzeitige Situation nicht nur zur Zerreißprobe werden, da gewohnte, stabilisierende Strukturen weg brechen und soziale Isolation noch mehr isoliert, als es die gelebte psychische Krankheit ohnehin schon tut. Schlimmer. Die momentanen Umstände können schlichtweg zu einer psychischen Krise führen. Für mich selbst bedeutet mein Beruf im Krankenhaus zwar Struktur, da aber der direkte Kontakt mit (Risiko-) Patienten besteht, sorgt dieser Alltag nur bedingt …