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Wenn heute einer dieser Tage ist

Es gibt Tage, an denen ich aufwache und sofort spüre, heute bin ich „Sensibelchen hoch 10“. Meist ist es ein Traum, der meine Ängste oder eine meiner größten Ängste thematisiert. Im Traum lebe ich quasi diese Angst, sie ist „real“, fühlt sich zumindest real an.
Da ist dieser brennnende Knoten im Bauch.
Wie diese Tage verlaufen ist nicht stets gleich. Und doch lässt sich ein Muster erkennen.
An „sensibelsensiblen“ Tagen empfinde ich die Angst, zu versagen, nicht gut genug zu sein, verlassen zu werden als viel größer, präsenter und bedrohlicher als sonst.
An diesen Tagen gibt es viel öfter Momente, in denen ich mich angegriffen, verwundbar und verletzt fühle.
Der Wunsch, mich zu verkriechen ist sehr groß, um nicht zu sagen „omnipräsent“ . Das Wissen darum, dass dies nicht funktioniert, da man ja seinen alltäglichen Pflichten nachkommen muss und möchte, erzeugt nochmal Druck.
Kurzum: Die Zündschnur ist kurz, die Haut ist dünn, die Negativkanäle sind offen (in beide Richtungen, nach innen und außen) und die Tränen warten nur darauf, kullern zu können.

Was tun, an solchen Tagen?
Ehrlich gesagt, die Patentlösung habe ich für mich (noch) nicht.
Aber es gibt ein paar Dinge die helfen sollen, können und es auch tatsächlich meistens tun.

✪ Yoga – Atem und Bewegung beruhigen und Entspannen Körper und Geist.
✪ Gedankensetting – Glaub nicht alles, was du denkst. Halte für den Notfall Affirmationen oder Mantras bereit.
✪ Meditation – Sei im Hier und Jetzt, halte deinen Geist im Hier und Jetzt.
✪ Fokusverschiebung – Geh raus an die frische Luft, lausche, beweg dich. Male oder tanze. Lies oder schreib. Was immer dir gut tut.

 

08.12.2018

Entscheidungen

Gerade las ich einen Post über falsche und richtige Entscheidungen.
Und jetzt beschäftigt mich die Frage, wer oder was eigentlich festlegt, ob eine Entscheidung falsch oder richtig ist?
Gibt es überhaupt „falsche“ Entscheidungen?

Jeden Tag, nahezu jeden Moment haben wir die Option zu wählen.
Wir bestimmen die meiste Zeit selbst, wie unser Tag, wie unser Leben verläuft. Trinke ich Tee oder Kaffee am Morgen? Dusche ich abends oder morgens? Nehm ich den Bus oder das Auto?

Gut….nicht alle Entscheidungen betreffen solche „banalen“ Dinge. Es gibt Momente, da geht es um mehr. Wir wählen eine Möglichkeit und diese bestimmt dann den weiteren Verlauf…unseres Tages, unseres Urlaubes unseres Lebensabschnitts.
Manchmal geht es auch um mehr. Um existenzielles. Die Finanzen, die Wohnsituation, die Gesundheit.

Doch am Ende des Tages ist es doch so, egal wie du dich entscheidest, du gewinnst immer, du lernst immer, du wächst immer.
Daraus ergibt sich für mich, daß Entscheidungen vielleicht unbedacht, unklug sein können,aber nicht falsch.

 

(07.02.2019)

Diese Nächte

Diese Nächte. Wenn meine Gedanken ihren Weg nehmen.
Ich spüre, wie Reue und Bedauern in mir aufsteigen, wie sauerer Magensaft.
Es brennt im Hals, das Schlucken schmerzt. Der Geschmack lässt mich das Gesicht verziehen.


Wenn ich zurückblicke. Wenn ich erinnere, wie meine Tochter, wie meine Töchter aufwachsen.
Sie erleben eine Mutter, die unglaublich liebt. Gleichzeitig war ich an so vielen dunklen Orten, dass es niemandem verborgen bleiben kann. Am allerwenigsten ihnen.
Ich wünschte, ich könnte Ihnen all das geben, was ich vermisst habe. Was ich nicht verstanden habe. Doch das kann ich nicht.


Wenn die Dunkelheit kommt, dann macht mir das Angst. Meiner Kinder wegen.
Ich verwandele mich in eine Person, die ich nie sein wollte.
Die ich niemandem zeigen möchte.

Ich trage Schmerz in mir. Es ist alter Schmerz.

15.04.2019

Zugfahren

Während die dunkle Landschaft an mir vorbei rauscht, tanzen die Regentropfen auf der Fensterscheibe. Getrieben vom Wind.
Wer sind all diese Menschen hier im Zug. Wo wollen sie hin. Wer wollen sie sein?
Seit Wochen kreisen meine Gedanken darum, was eigentlich meine Rolle in diesem, meinen Leben ist.
Ich drehe mich um mich selbst, versuche alten Schmerz zu überwinden, alte Wunden zu heilen.                                                                                                                 Versuche mit dem, was mir widerfahren ist bis jetzt, im Hier und Jetzt, im Heute zurecht zu kommen. Und stolpere immer wieder.
Das ist frustrierend. Das kann doch nicht alles gewesen sein.

28.01.2019

Vogel am Himmel

Ich bin noch hier!

Wie schnell kann denn bitte die Zeit vergehen?

Schon wieder sind Wochen vergangen, in denen ich hier nichts geteilt habe.

Aus verschieden Gründen. Alle hier aufzuzählen würde keinen Sinn machen.

Ein ziemlich gewichtiger ist jedoch, dass ich mir nicht sicher war, wie dieses Format hier aussehen soll.

Ich bin schlichtweg nicht der versierte und ausschließliche Artikelschreiber.               Oft sind es eher lose Gedanken, kurze Absätze, Randnotizen.

Bisher habe ich es vermieden, sie hier zu veröffentlichen.                                               Ein Blog mit Mehrwert sollte doch anders aufgebaut sein. Oder?

Gleichzeitig habe ich genau diese Dinge vor dem Blog immer geteilt. Und es gab/gibt Menschen die genau diese Stücke gern gelesen haben.

Mit diesem Blog wollte ich einen Ort erschaffen, an dem ich all das, was in meinem Kopf herumschwirrt sammeln kann. An dem ich all das teilen kann, für die, die es interessiert. Mein Ort, an dem ich herzmutig sein kann.

Nur ich entscheide, was und wie ich hier auf herzmutig.de schreibe und darstelle

Da ist der Wunsch nach Freiheit.

Da ist der Wunsch nach Frieden.

Da ist der Wunsch nach Liebe.

Und der Wunsch mich entfalten zu können.

Dinge brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Menschen auch.

Ich brauchte Zeit, zu verstehen, dass ich mich hier nicht einschränken muss.                 Zeit, mir die Freiheit zuzugestehen, einfach zu sein und zu machen. Wie bisher. Aber irgendwie auch anders.                                                                                                                Es musste Zeit vergehen, mit (m)einem Blog zusammenzuwachsen.

Meine Unsicherheit hat mich letztendlich daran gehindert, zu schreiben. Meine Stimme im Stift war verstummt. Weil ich mich selbst zensiert habe. Weil ich mir Grenzen gesetzt habe, die mich blockiert und eingeengt haben.

Aber jetzt…jetzt aber!!!

Bin ich bisher auf der Stelle getreten, bin ich jetzt bereit nach vorne zu gehen. Weiterzugehen. Was auch immer das Ziel sein mag.

herzmutig.de wird mit mir wachsen. Und sich verändern.

Wenn hier also manchmal die Worte, Texte und Gedanken unsortiert und durcheinander erscheinen mögen.                                                                                             Das bin ich.

Quintessenz:

° Der lauteste Kritiker sind oft wir selbst.                                                                                    ° Lass dich nicht aufhalten, wenn du dabei bist, dich zu entfalten.                                      Auch nicht von dir selbst

 

 

Therapie Tag 1

Vor 9 Monaten saß ich hier. Voller Beklemmungen. Voller Scham. Voller Schuld. Und voller Hoffnung. ) Monate sind vergangen, in denen ich. mich beobachtet habe. Wachsam. Achtsam. Aufmerksam. Mir war wichtig, die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen.

Im Grunde sprechen wir über die letzten 9 Monate. Ein Rückblick, der mir gar nicht so leicht fällt. So viele Dinge, die passiert sind. Kleinigkeiten. Davon eine Menge. Sowohl im Innen als auch im Außen. Es fällt auf, zuerst ihr und dann mir, daß ich keinen Satz richtig beenden kann. Ich kann weder die Flut meiner Gedanken sortieren, noch diese verständlich kommunizieren.

Die Aufforderung der Therapeutin, klar zu bleiben, meine Gedanken zu ordnen, nicht abzuschweifen, erfüllt mich einerseits mit Schuldgefühl. Andererseits ist da die Sorge, nicht verständlich ausdrücken zu können, was in mir vorgeht.

Die Therapeutin suggeriert Verständnis. Ich beruhige mich. Tränen laufen. Anspannung löst sich.

Konflikt ist mein Thema. Mein Angstthema. Besonders in meiner Rolle als Mutter, als Tochter, als Partnerin. Sobald ein Konflikt nur zu erahnen ist, legt sich bei mir ein Schalter um. Unbedingtes Vermeiden hat jetzt oberste Priorität. Nicht zu schaffen? Doch! Du musst!

Sie fragt: Was macht dir Angst? Was passiert, wenn du im Konflikt bist? Dann passieren Dinge, denke ich. Sage ich. Schlimme Dinge. Gewalt. Verlust. Schmerz. Liebesentzug.

Sie sagt: Das klingt nach Dingen, vor denen auch ich mich fürchten würde. 


Ein kindliches Verhalten, emotionales Zeitreisen zur kleinen Kathrin, ist ein weiteres Thema. Wieso gelingt es mir nicht, dieses Gefühl auszuhalten? Wenn ich doch schon erkenne, dass es ein „altes“ Gefühl ist. Ich bin kein Kind. Doch dieses Kind in mir ist laut. Es schreit, es ruft. Es fürchtet sich. Es will gehört werden. Es will gesehen werden.

Ich kann mit diesem Kind nicht umgehen. Es tut mir leid. Ich spüre Bedauern. Aber auch Hilflosigkeit.

Es macht mir Angst, wie dieses Kind zu sein. 

 

Photo by Tim Chow on Unsplash

Wenn das Leben dich zu Pausen zwingt

 

Leben ist, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben.   -Henry Miller-

Gibt es jemanden, dem dieses Zitat nicht geläufig ist? Ich meine ja, es gehört zu einem der (abgedroschenen) sehr geläufigen Exemplare.

Wahrscheinlich, weil so viel Wahrheit darin steckt.

Ich musste diese Erfahrung (nicht zum ersten Mal, aber wir vergessen oder verdrängen ja so gern) in den letzten Wochen machen. Also ich habe es gelebt, dieses Zitat. Vorgenommen hatte ich mir, jede Woche einen Artikel für meinen Blog zu schreiben und zu posten. Als Puffer habe ich mich gedanklich auch mit einem Artikel aller 14 Tage angefreundet. Ich bin schließlich Mutter, Vollzeit- Krankenschwester, Partnerin und Geliebte, Stiefmutter, Freundin und ganz nebenbei stolpere ich häufiger über meine ganz eigenen Stolpersteine Depression und emotionale Instabilität mit allem was sie so mit sich bringen. Wenn ich das so schreibe, finde ich den Plan, wöchentlich einen Text mit 300 – 1000 Wörtern verfassen, welcher dann ja auch noch (m)einem Anspruch an einen solchen genügen soll, ganz schön mutig. Oder eher unrealistisch?

“Pläne haben da, wo wir gerade hingehen, keine Bedeutung”

Wie auch immer. Das Leben stand hinter dem Leinenvorhang meines Wohnzimmers und kicherte irre. Denn es wusste, was passieren würde.

In den ersten 5 Wochen ging alles gut. Ich war beflügelt, aufgeregt und voller Tatendrang. Dann kam der Fall in die Arme der Melancholie. Ich war irritiert, spürte den Willen mich frei zu strampeln und das altbekannte Schema zu ignorieren. Ich hatte doch einen Plan!

“Schätzchen vergiss das mal” säuselte meine Seele, “Pläne haben da, wo wir gerade hingehen, keine Bedeutung.” Tag um Tag, Woche um Woche ergab ich mich. Natürlich bäumte sich der aktive Teil in mir auf und machte mir Druck. Als ob da nicht schon genug Druck wäre. Die kleine, ruhige bzw. vernünftige in mir mahnte zur Besonnenheit. Alles auf einmal geht nicht. Wenn jetzt Trigger und deren Folgen, das Hinfallen, die Schmerzen, das Aufarbeiten und das Heilen dran sind, dann ist das eben so. Es ist ok! Mehr geht eh nicht.

“Hör nicht auf, wenn du müde bist. Hör auf, wenn du fertig bist.”

Jetzt ist Selbstakzeptanz gefragt. Annehmen und aushalten. Für mich sind das Dinge, in denen ich mich noch stark üben möchte. Denn es kostet so viel Kraft und Energie, mich über Dinge zu ärgern, die ich im Moment nicht ändern kann. Und ein Versuch, meine Energiereserven bis zum Äußersten auszureizen führt in der Regel zu zwei Ergebnissen.Einem Zusammenbruch und/oder einem Fehlschlag. Es würde Tage und Wochen dauern, mich davon körperlich und mental zu erholen. Im Fitnessbereich wird ja gern propagiert, bis an seine Grenzen zu gehen und dann noch ein, zwei, drei Schritte weiter. “Hör nicht auf, wenn du müde bist. Hör auf, wenn du fertig bist. Nur so wirst du stärker.” Ich habe es selbst so praktiziert und mich danach halb tot aber glücklich und stolz gefühlt. Stolz, weil ich mental stärker war, als mein Körper es mir suggerierte. Weil ich mit meinem Geist meinen Körper mehr abverlangen konnte, als er zu geben bereit war.  Der Schmerz, der Muskelkater waren nebensächlich. Ich habe mir eingeredet, diese Art von Schmerz fühle sich doch gut an. Zeugt er doch von meiner Selbstbeherrschung, meinem starken Willen und meinem starken Körper, der nebenbei auch noch toll aussah. Von mir geformt. Aus heutiger Sicht fühlt sich das gar nicht mehr gut an. So weit weg von Selbstliebe und einem guten und fürsorglichen Umgang mit mir selbst.

Erholung und Regeneration sind so individuell wie du selbst

Woher kommt eigentlich dieser Drang, uns stets das Maximum abzuverlangen? Ohne Pause, ohne Regenerationsphasen? Es ist doch verrückt, dass wir unseren Smartphones, Tablets etc. ganz selbstverständlich das Stromkabel anstöpseln, wenn deren Akku leer ist. Aber bei uns selbst fällt uns das gar nicht so leicht. Vielleicht liegt es auch zum Teil daran, dass diese Regeneration eine sehr individuelle Sache ist. Schlafen ist erholen, dachte ich früher. Heute weiß ich, Schlaf allein reicht nicht jedem aus. Die Länge des benötigten Schlafes ist genauso unterschiedlich, wie die bevorzugten Schlafpositionen.

Wie Erholung, das Stärken der Resilienz (psychische Widerstandsfähigkeit) für dich möglich ist, hängt auch davon ab, ob du eine extrovertierte oder eher eine introvertierte Person bist. Ich habe eine Weile gebraucht um zu erkennen und zu akzeptieren, dass ich allein sein muss, um wirklich abschalten zu können. Sobald (meine) Menschen in meiner näheren Umgebung sind, rattert der Denkapparat und ich bin abrufbereit. Also das Gegenteil von entspannt.                                                            Wenn ich allein sein kann, dann gibt es niemanden, mit dem ich mich auseinandersetze. Nicht gedanklich, nicht verbal, nicht physisch.

Nur ich. Mit mir. Nicht reden. Nicht hören. Nicht tun.

Um ehrlich zu sein, selbst im Loner-Modus funktioniert das nicht immer. Anstatt wirklich mal nur abzuhängen, zu lesen, zu schlafen, netflixen oder Löcher in die Luft starren räume ich oft in der Wohnung herum. Ich möchte doch schließlich auch mal Dinge schaffen, zu denen ich sonst nicht komme.

Doch das ist ok. Auch in diesem Bereich bin ich in einem Lernprozess und (werde „besser“) mache Fortschritte.

Ein Fortschritt ist auch, dass ich mir versuche, mir den Druck zu nehmen, hier abliefern zu müssen. Deadlines, die es offiziell nicht gibt, einhalten zu müssen. Regelmäßigkeit erfreut die Leser und ist irgendwie auch professionell. Ich muss hier aber nichts, ich darf hier einfach. Ich darf sein, wie ich bin. Mit Pausen. Oder ohne. Wie es gerade passt. Ich hoffe, ihr versteht das.

“Can you just sit with it today und es einfach da sein lassen?”

Neulich schrieb mir eine Freundin, als ich ihr von (m)einer Überforderung und Verzweiflung erzählte „Can you just sit with it today, es nur da sein lassen, annehmen, nicht handeln müssen. Nur atmen und mir versprechen eine Sache zu tun, von der du weißt, daß sie dir gut tut?“

Diese Worte trafen den Nagel auf den Kopf. Diese zwei Sätze sind der Schlüssel für mich. Sie hat mir nichts konkretes vorgeschlagen. Sie hat mir die Hand gereicht und mir geholfen, meinen Weg zu finden, mit einer belastenden Situation umzugehen.

Das möchte auch ich dir heute und hier mitgeben. Wenn dir der Kopf dröhnt, du in Panik gerätst, dich absolut kraftlos und erschöpft fühlst….

„Just sit with it today, lass es einfach nur da sein, nimm es an, handle nicht.         Atme nur und versprich mir (oder dir selbst) eine Sache zu tun, von der du weißt, daß sie dir gut tut.“

Es ist so wichtig, dass du erkennst, wenn du deine Grenzen erreichst und nur noch funktionierst. Wenn du deine Überforderung erkennst und dir Pausen gönnst, ist das auch eine Form der Selbstliebe und der Selbstakzeptanz.

Schreib mir gern in den Kommentaren, wie du dir Pausen schaffst und wie du deine Akkus wieder auflädst. Und ob es dir schwer oder leicht fällt, zu akzeptieren, wenn du trotz ellenlanger To-Do-Listen einfach mal einen Break brauchst.

Mein Warum-Frau am Meer-Frei sein- Atmen

Das ist mein Warum

Warum mache ich das hier eigentlich?

Warum erhebe ich jetzt die Stimme und den Stift, nachdem ich quasi schon ein Drittel meines Lebens einen anderen Weg gegangen bin?

Was treibt mich an, mich  mit 42 Jahren hinzustellen und zu sagen: „Hey Welt, es gibt da etwas, über das wir reden sollten! Unbedingt! Jetzt! Wir haben schon viel zu lange gewartet!“ 

Wieso jetzt? Fast 30 Jahre nachdem die erste Diagnosestellung auf Depressionen hingedeutet hatte, knapp 30 Jahre nach der ersten Therapie? 

Ich habe 2 leibliche Töchter und eine Stieftochter. Habe einen wunderbaren Mann. Arbeite  Vollzeit als Krankenschwester. Bin integriert in Familie und Freundeskreis. Ich kann sogar glücklich und fröhlich sein.

Im Grunde hab ich es doch geschafft. Ich habe überlebt. Habe einen Weg durch das Leben als Betroffene in einer Gesellschaft, die noch immer Themen wie psychische Erkrankungen, Gewalt (psychisch, physisch, sexuell) gegen Frauen * und den Tod tabuisiert.

Aber genau das ist der Punkt. Ich habe überlebt. Ich habe einen Weg gefunden. 

That’s it. Nothing else.

Ich habe einen Weg gefunden. Doch das reicht mir nicht. Ich suche MEINEN Weg. 

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5 Podcasts die mein Denken verändert haben

Ich kann gar nicht so viel lesen, wie ich wissen möchte.

Ein Dilemma, das wohl die meisten Menschen kennen, die berufstätig sind und nebenbei noch das bisschen Haushalt wuppen, Familienzeit genießen, Hobbies nachgehen und Freundschaften pflegen. Das ist jetzt nur eine Vermutung. Mit Sicherheit ist das aber bei mir so. Wenn es um informativen Input geht, kann ich selten genug bekommen. Zum Lesen fehlt mir aber oft schlichtweg die Zeit. Mehr als ein paar Zeilen oder Seiten schaffe ich vor dem Einschlafen nicht.

Die Rettung kam vor vielen Jahren mit Hörbüchern. Ich hatte die Hände frei zum Arbeiten und konnte ganz nebenbei in fantastische oder informative Welten abtauchen. So bekam Hausarbeit fast schon etwas meditatives.

Mittlerweile bin ich auf Podcasts umgestiegen. Ich liiiieeebe Podcasts! Warum? Das Themenspektrum ist größer. Die Nutzung ist einfach und komfortabel. Sie sind nahezu überall verfügbar. Kopfhörer auf, App öffnen, los geht es. Und die Dateien lassen sich auch ganz problemlos abspeichern, so dass du gar nicht auf einen permanenten Internetzugang angewiesen bist.

Die Nadel im Heuhaufen finden

Next Step. Einen Podcast zu finden, der für mich passt. Das ist ein bisschen, wie in Omas Nähkästchen nach einem passenden Knopf zu suchen. Es gibt wirklich unzählig viele und es werden immer mehr. Gerade die Themen Persönlichkeitsentwicklung, Mindsetting und Motivation werden in den letzten Jahren enorm gut bespielt.

Fakten, die meine Auswahl beeinflusst haben: * Meine Ohren sind sehr wählerisch, was die Stimme und die Art zu sprechen angeht. * Optimal finde ich, wenn das Thema in 20-40 Minuten transportiert wird. * Bla,Bla,Bla = Geplänkel rund um ein Thema geht für mich nicht, ich wünsche mir Mehrwert

Good news für dich, ich bin fündig geworden und möchte dir beim „Podcast suchen & finden“ helfen. Ich verrate dir hier meine (momentanen) Lieblingspodcasts. Die Reihenfolge ist willkürlich gewählt.

Meine Podcast Empfehlungen 2019

☛ „Happy, Holy & Confident“ von Laura Malina Seiler

Das war der erste Podcast, den ich zum Thema Achtsamkeit und Persönlichkeitsentwicklung gehört habe. Laura ist Life Coach im Bereich Mindful Empowerment. Ihre Art zu sprechen und das was sie sagt, haben mich direkt abgeholt. Sie gibt Tipps, wie du mit schwierigen Situationen im Leben umgehen kannst, wie du deinen Blickwinkel und somit auch dein Denken verändern kannst. Laura hat auch immer wieder interessante und inspirierende Interviewpartner. Das macht diesen Podcast so vielfältig und hörenswert. Über den Podcast hinaus hat sie u.a. zwei Bücher veröffentlicht. Mehr Infos zu all ihren Formaten findest du auf Ihrer Website.

☛ „Meditation, Coaching & Life“ von Curse

Michael Kurth aka Curse kannte ich aus meiner Jugend lediglich als Rapper in der deutschen HipHop Landschaft. (oh Gott, das klingt alt ) Schon damals mochte ich seine zum Teil nachdenklichen Texte sehr. Heute ist er Buddhist, Podcaster und systemischer Coach. Mit seiner ruhigen Stimme transportiert Michael dir seine Sicht auf das Leben. Er teilt seine Erfahrungen und spricht über Dinge, die sein Leben bereichert haben. Mit Meditationsübungen führt er dich zu Achtsamkeit und Entspannung.

☛ „The Mindful sessions“ von Sarah Desai

Ich bin ein wenig verliebt, muss ich gestehen. In Sarah als Seele und in ihren Podcast für mehr Soulpower. Sie spricht über Achtsamkeit und gibt Tipps und Anregungen zu einem bewussteren Umgang mit deinen Bedürfnissen und Gefühlen. Ihre warme Stimme ist so beruhigend und die Art wie sie spricht ist fast schon melodisch. Wenn ich ihren Podcast höre, denke ich so oft : „Danke! Ja genau! Du sprichst mir aus dem Herzen!“ Sarah ist Mutter, Achtsamkeits- und Meditationscoach und war und ist beruflich im Musikbusiness unterwegs .

☛ „Proud to be sensibelchen“ von Maria Anna Schwarzberg

Marias Podcast dreht sich rund um das Thema (Hoch) Sensibilität. Sie spricht“ mit sich und anderen“ über Achtsamkeit, Nachhaltigkeit, Feminismus, mentale Gesundheit und sozialen Wandel. Ich mag die Themenvielfalt, die sie auf ihrem Podcast bietet. Maria ist Autorin und Verlegerin und inspiriert mich immer wieder mit ihrer authentischen Art, mit der sie über ihre Topics denkt, schreibt und spricht.

☛ „A mindful mess“ von Madeleine Alizadeh

Maddie oder Daria ist seit 2010 als Bloggerin unterwegs. Ihr Blog „dariadaria“ gehörte zu den meistgelesensten Blogs in Deutschland. 2017 hat sich Maddie dann entschieden das Medium zu wechseln und startete ihren Podcast „A mindful mess“. Ihre Themen sind Nachhaltiges Leben, Achtsamkeit, Gesellschaft und Feminismus und Selfcare. Ich höre ihr wirklich gern zu, denn sie bietet immer wieder Denkanstöße zu verschiedensten Themen, die meiner Meinung nach so wichtig sind. Und ich bin ganz vernarrt in ihren österreichischen Dialekt. 🙂

That’s it

Das sind meine Favoriten. Und jetzt sprenge ich mein eigenes Konzept (denn das kann ich gut 🙂 ) und liste dir schnell noch meine neuesten Podcast-Funde auf. Die Liste ist ohne Kommentare, weil ich gerade erst reinhöre und mir noch die Hintergrundinfos fehlen. Die Themen dieser Podcasts sind aber mentale Gesundheit, Umgang mit und Wege aus der Essstörung und Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen.

Last but not least

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig inspirieren und für meine Podcast-Lieblinge begeistern.

Welche Podcasts hörst du gern? Wer hat dir auf deinem Weg zu Achtsamkeit und Motivation geholfen?

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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Psychosomatik – meine Erfahrungen

Körper und Geist sind zwei, die selten getrennte Wege gehen

Diese Nachricht macht mir Bauchschmerzen, dachte ich, als ich eine Email vom Grundschullehrer meiner 8-jährigen Tochter erhielt, in der er um ein dringendes Elterngespräch bat, da sich mein Kind mit Sorgen an ihn gewandt hatte. Sofort fühlte ich dieses Krampfen in meinem Bauch. Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug und meine Atmung sich veränderte. Mir war kalt und dann wieder warm und ich begann zu schwitzen. Mein Kopf füllte sich mit Gedanken, die um mein Kind kreisten. Und mit den Sorgen kam der Kopfschmerz, der sich grinsend zum Bauchschmerz gesellte.

Sicher kennst auch du Momente, in denen eine bestimmte Situation eine körperliche Reaktion in dir hervorgerufen hat.

Wir alle haben seit Kindertagen Redewendungen gehört, wie : 

Das schlägt mir auf den Magen. 

Etwas sitzt mir im Nacken. 

Ich trage eine schwere Last auf meinen Schultern. 

Es ist kein Märchen, dass unser Körper auf unsere Psyche reagiert oder umgekehrt bzw. das beide miteinander verbunden sind, nicht voneinander zu trennen.

Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen sehr häufig auch körperliche Symptomatiken zeigen.

Man spricht von Psychosomatik. 

Hier eine Definition von der UPD (Unabhängige Patientenberatung Deutschland)

https://www.patientenberatung.de/de/gesundheit/krankheit-von-a-z/psychosomatische-erkrankungen

Was sind psychosomatische Erkrankungen?

Wenn seelische Belastungen körperliche Beschwerden hervorrufen − zum Beispiel im Rahmen von beruflichen oder privaten Konflikten −, spricht man klassischerweise von psychosomatischen Erkrankungen. Durch den Einfluss der Seele (Psyche) auf den Körper (Soma) kann sich der Patient krank fühlen, ohne dass der Arzt eine organische Ursache findet. Diese Erkrankungen werden auch als funktionelle Störungen oder somatoforme Beschwerden bezeichnet.

Heute weiß man, dass die Psyche auch Einfluss auf das Ausbrechen, die Beschwerden und den Verlauf organischer Erkrankungen hat. Umgekehrt wirken sich organische Erkrankungen in unterschiedlichem Ausmaß auf die Psyche aus. Eine klare Trennung in psychosomatische Erkrankungen und rein psychische oder rein somatische Erkrankungen ist häufig nicht möglich.

Die Symptome psychosomatischer Erkrankungen können sehr unterschiedlich sein, zum Beispiel Magen- und Darmbeschwerden, Kopf- oder Rückenschmerzen, Herzrasen, Ohrgeräusche, Schwindel, Juckreiz oder chronische Erschöpfung. Oft sind die Beschwerden von starken die Krankheit betreffenden Ängsten begleitet. Auch Essstörungen wie Magersucht und Ess-Brech-Sucht werden zu den psychosomatischen Erkrankungen gerechnet.

In meinem Fall sind das im Groben 3 prägnante Bereiche, in denen mein mentaler Zustand sich widerspiegelt.  (Es gibt natürlich noch kleine Zipperlein hier und da, die ich auch dazuzählen könnte, aber darauf werde ich in diesem Post nicht eingehen.)

Indikator #1 Meine Haut

 Wenn ich unter Druck stehe, blüht mein Gesicht rund um den Mund herum. Meistens am Kinn. Das sind keine herkömmlichen Pickel. Das sind schmerzhafte Knubbel die eine Woche lang nichts tun, außer sich störend in meinem Gesicht breit zu machen. Irgendwann manipuliere ich dann herum, obwohl nichts zu sehen ist. Ich spüre aber, dass das Übel in der Tiefe sitzt. Es pocht und zwickt, die Haut spannt, sogar die Lymphknoten in der Umgebung schwellen an. Einmal geöffnet offenbart sich der Inhalt. Doch damit nicht genug. Der Heilungsprozess dauert dann mehrere Tage, manchmal Wochen an. Ich fühle mich verunstaltet. Gezeichnet. 

Disclaimer zum nächsten Punkt: Es ist nicht das schönste Thema, sehr intim, aber dennoch wichtig und ausschlaggebend für das Wohlbefinden der Betroffenen.

Indikator #2 Mein Bauch oder mein Darm 

Seit nunmehr 13 Jahren leide ich unter täglichen Durchfällen, einem aufgeblähten Bauch, der eine Schwangerschaft im 4. Monat vermuten lässt, und krampfartigen Bauchschmerzen. Ich komme auf ca. 10 Toilettengänge am Tag, die schon mal 20-30 Minuten andauern können. 

Ich litt ich unter starken Schmerzen und der ständigen Sorge, Termine verspätet zu erreichen  oder ganz zu verpassen. Stets die Panik, in der Arbeit nicht rechtzeitig von der Toilette zurück zu sein oder sie für die anderen Kollegen zu lange zu blockieren. Bekommt mein Körper so überhaupt die nötigen Nährstoffe, wenn doch alles so unverdaut hindurch rutscht?

Ich ging zu verschiedenen Ärzten. Oft wurde die psychische Komponente und das Thema Reizdarm ins Spiel gebracht.

Im letzten Jahr dann, nachdem ich schon mehrere Magen- und Darmspiegelungen hinter mir hatte, bekam ich die Diagnose Fructoseintoleranz. Erleichterung machte sich breit. Ich hatte einen Ansatzpunkt. Nun musste ich austesten, was ich noch essen kann und wieviel ich vom jeweiligen Lebensmittel vertrage.

Zum ersten Mal seit langem Zeit hatte ich durch den Verzicht auf fructosehaltige Lebensmittel schmerzfreie Phasen und normalen Stuhlgang. Der Verzicht auf Fructose und der achtsame Konsum fällt mir bis heute nicht leicht, da ich Obst liebe. Mir war auch gar nicht bewusst, wie viele Lebensmittel Fruchtzucker enthalten.

Leider muss ich abschliessend erwähnen, dass die Symptomatik seit einigen Wochen wieder zunimmt. Auch an Tagen, an denen ich überhaupt nichts fructosehaltiges zu mir nehme. 

Es beginnt wohl wieder von vorn. 

Indikator #3 Meine Zähne und mein Kiefer

Ich knirsche nachts mit den Zähnen. So stark, dass sich mein Zahnbild optisch und substanziell verändert hat. Darunter leide ich wirklich sehr. Ich mag mein Lächeln nicht mehr. Selbst meine Mimik hat sich unbewusst verändert, so sieht man beim Sprechen kaum noch meine Zähne. Darauf machte mich eine Zahnärztin aufmerksam. Prognostisch ist das kein aussichtsloser Fall, doch es kommen enorme Kosten ( in Höhe eines Kleinwagens) auf mich zu, wenn ich mir meine Zähne so korrigieren lasse, dass der dysfunktionale Biss behoben wird und das Zahnbild rein optisch wieder auf den vorherigen Zustand gebracht wird.

Das waren jetzt rein optische und kosmetische Faktoren. Die CMD ( Cranio mandibuläre Dysfunktion) macht sich jedoch auch in anderen Bereichen bemerkbar. Schmerzen. Dauerhafte, medikamentös nur schwer zu behebende Kopfschmerzen. Nebenbei bemerkt bin ich kein Fan von Medikamenten. Es ist, als ob ich einen Helm auf habe, der viel zu eng ist. Wer mal ein Cap auf hatte, welches nicht passte oder einen zu straffen Zopf getragen hat, der hat eine ungefähre Ahnung davon, wovon ich spreche. 

Nackenverspannungen, Blockaden in Hals- und Brustwirbelsäule, Muskelverhärtungen im Kieferbereich sind weitere Begleitsymptome. 

Da hilft mir mein Physiotherapeut, der auf CMD Therapie spezialisiert ist. Massagen und manuelle Therapie lindern die Beschwerden zum Teil.

That sucks. Sometimes I feel fucked up.

Ich möchte nicht jammern. Mir ist durchaus bewusst, dass es Menschen mit wirklich schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Erkrankungen gibt. Ich habe beruflich und privat viele Menschen während ihrer Krankheit und auch (leider nicht alle) während ihrer Genesung begleitet. Im Vergleich dazu sind meine Beschwerden pillepalle. 

Doch ich wäre unehrlich, wenn ich behaupten würde, es mache mir nichts aus.                Und ich weiß auch, dass ich mit diesem Thema nicht allein bin.

Den psychischen Faktor möchte ich hier nochmal separat erwähnen. Es soll also meine Psyche der Auslöser für die Beschwerden sein?!

Der Gedanke, dass mein Kopf mich so leiden lässt, macht mir Angst. Dauerhafte Schmerzen beeinflussen wiederum die Psyche. Depressive Verstimmungen und eine kurze Zündschnur sind keine Seltenheit.

Das sind die Hard Facts.         

via unsplash von imani clovis

                                                                                           

Doch ich wäre nicht ich, wenn ich Dinge einfach nur so hinnehme. Ich kann an den Tatsachen nichts ändern, aber ich kann gut für mich sorgen. Immer dann, wenn die Schmerzen erträglich sind. Und gerade dann, weil Ablenken und den Fokus verschieben ganz schön oft ganz schön effektiv ist.

Was mir immer gut tut:

● Auszeiten mit Wärmflasche auf dem Bauch und Kräutertee in der Tasse. Auf dem Sofa liegend. 

● Yoga. 

● Mit den Kindern und dem Liebsten kuscheln. 

● Raus in die Natur gehen. 

● Ganz bewusst das wertschätzen und lieben, was das Leben mir an Schönem schenkt.

  • Welche Symptome oder körperliche Beschwerden belasten dich bzw. begleiten dich?

Wie zeigt dein Körper dir, dass du besser auf deinen mentalen Zustand achten solltest?

Lass mir gerne einen Kommentar hier. 

Und wendet euch in jedem Fall an einen Arzt, wenn ihr Beschwerden habt. 

Um die möglichen Ursachen abzuklären und eventuelle Folgen zu verhindern.